Energetische Berechnung und Monitoring der Sanierung und Erweiterung des Gymnasiums Neutraubling

Begleitforschungsprojekt Effizienzhaus Plus

Das Gymnasium Neutraubling wurde 1974 errichtet und seither mehrfach erweitert. Vor Beginn des Projekts umfasste das Schulgebäude drei miteinander verbundene Bauteile, eine Mensa, eine Dreifach-Sporthalle mit angeschlossenem Klassentrakt sowie eine Einfach-Sporthalle.

Seit 2015 wurde das Gymnasium umfassend räumlich neu geordnet, weiterentwickelt und energetisch optimiert – in insgesamt drei Bauabschnitten. Durch zwei neue Gebäudetrakte entstanden 40 zusätzliche Klassenzimmer sowie neue Lehrer-, Verwaltungs- und Ganztagsbereiche. Zudem wurden die bestehenden Klassen- und Fachräume saniert und die Mensa mit einer neuen Lüftungsanlage ausgestattet.

Unser Büro war als Energieberater an diesem anspruchsvollen Projekt beteiligt. Unser Kollege Steffen Haase führte die energetischen Berechnungen durch, sodass das Gebäude am Ende den Effizienzhaus-Plus-Standard erreicht. Aufgrund des Umfangs der Maßnahmen erstreckt sich die Baubegleitung über mehrere Jahre. Dies macht unsere Arbeit besonders spannend, da die fertiggestellten Bereiche einem Monitoring unterzogen werden und wir ihre Entwicklung kontinuierlich mitverfolgen können.

Ein besonderes Ziel dieses Bauvorhabens war, dass in der Jahresbilanz mehr Energie erzeugt als verbraucht wird.

Energieeffiziente Maßnahmen

  • Bauabschnitt 1 (Neubau & Sanierung):
    Es entstand ein kompaktes, hochwärmegedämmtes Gebäude. Die Beheizung erfolgt über Grundwasser-Wärmepumpen, die im Sommer auch zur passiven Kühlung genutzt werden. Die Wärme- und Kälteverteilung erfolgt überwiegend über Heiz-Kühldecken.
  • Belüftung:
    Eine Kombination aus Einzellüftungsgeräten und zentralen Lüftungssystemen mit hoher Wärmerückgewinnung sorgt für eine energieeffiziente Frischluftversorgung. Eine Bypass-Funktion ermöglicht die sommerliche Nachtauskühlung. Zudem schalten Fensterkontaktschalter automatisch Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme ab, sobald Fenster geöffnet werden – dies verhindert unnötige Energieverluste.
  • Energiemonitoring:
    Im gesamten Gebäude wurden Messgeräte für Strom-, Wärme- und Kälteverbräuche installiert. Die TU Dresden wertet die Daten aus, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Das Monitoring erstreckt sich über zwei Jahre pro Bauabschnitt.

Ergebnisse und Optimierungen

Im ersten Monitoring-Jahr konnte das Ziel eines Stromüberschusses in der Jahresbilanz des Neubaus noch nicht vollständig erreicht werden – unter anderem durch Restfeuchte aus der Bauphase und die noch ausstehende Optimierung der Anlagentechnik. Nach gezielten Anpassungen in der Steuerungstechnik und steigenden Lerneffekten der Nutzer wurde im zweiten Jahr jedoch ein bilanzierter Stromüberschuss erzielt, sodass der Neubau den Plus-Energie-Standard erreichte.

Bei den Bauabschnitten 2 und 3 läuft das Monitoring noch bis Ende 2025. Die Halbzeitbilanz zeigt, dass das gesteckte Ziel – ähnlich wie im ersten Bauabschnitt – noch nicht ganz erreicht wurde. Jedoch wurden mehrere Optimierungspotenziale erkannt und in der Gebäudeleittechnik umgesetzt. Nun bleibt abzuwarten, ob sich am Jahresende der angestrebte Stromüberschuss einstellt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Bau, Stadt- und Raumforschung unter der Rubrik „Zukunft Bau“. Dort sind unter anderem Details zu den Bauteilaufbauten der Gebäudehülle, Erläuterungen zur Anlagentechnik sowie Prognosen zu Energieverbräuchen und PV-Erträgen verfügbar.

Exkursion mit der Gemeinde Arnstein im Rahmen der Machbarkeitsstudie für die städtischen Schulen

Mittelschule Burgebrach

Die Gemeinde Arnstein steht vor einer großen Herausforderung: Der Schulcampus, bestehend aus Grund-, Mittel- und Realschule, zwei Turnhallen unterschiedlicher Größe sowie einer Schwimmhalle, ist in die Jahre gekommen. Die Gebäude sind zwischen fünfzig und sechzig Jahre alt und wurden – mit Ausnahme der Turnhallen – kaum oder gar nicht saniert. Daher stellt sich die Stadt einige zentrale Fragen:

  • Was brauchen unsere Schulen wirklich für die nächsten 40 Jahre?
  • Wie können Mittagessen und Ganztagesschule für die ca. 350 Grund- und Mittelschüler sowie einen Teil der ca. 450 Realschüler organisiert werden und welche Räumlichkeiten sind dafür erforderlich?
  • Worauf muss man aktuell achten, wenn es um die Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Digitalisierung geht?
  • Wie kann die Finanzierung sichergestellt werden? Welche Fördermittel stehen zur Verfügung und wie viel Unterstützung kann die Stadt erwarten?
  • Wie können die gestiegenen energetischen Anforderungen in den bestehenden Gebäuden umgesetzt werden? Und lohnt sich eine Sanierung überhaupt, oder wäre ein Neubau die bessere Lösung?

Um diese und weitere entscheidende Fragen zu beantworten, engagiert sich unser Architekturbüro intensiv. Bereits 2018 erstellten wir eine Machbarkeitsstudie für Arnstein. Kürzlich haben wir diese Arbeit wieder aufgenommen und aktualisieren sie mit Blick auf die heutigen Anforderungen. Die Bedürfnisse der Schulen haben sich in den letzten Jahren verändert: Die Schülerstruktur ist vielfältiger geworden, viele Kinder kommen aus unterschiedlichen Kulturen und sprechen verschiedene Muttersprachen. Dadurch ist der Bedarf an Differenzierungsräumen gestiegen. Hinzu kommen Herausforderungen durch die Digitalisierung im Unterricht und die zunehmende Bedeutung der Ganztagsbetreuung.

Gleichzeitig verschlechtert sich der Zustand der Gebäude kontinuierlich. Der energetische Standard der 70er Jahre ist längst überholt, während die Heiz- und Unterhaltskosten steigen. Eine umfassende Generalsanierung der Gebäude ist daher dringend erforderlich.

Um die konkreten Anforderungen zu klären, führten wir zunächst Gespräche mit den Direktorinnen der Grund- und Mittelschule. Sie sind die wichtigsten Nutzer der Gebäude und verantwortlich für rund 350 Schüler – ihre Einschätzung und Wünsche sind für uns daher von besonderer Bedeutung.

Exkursion nach Burgebrach

Um praxisnahe Beispiele für moderne Schulgebäude zu sehen, unternahmen wir gemeinsam mit Bürgermeister Sauer, weiteren Mitgliedern der Gemeinde und den Schulleiterinnen eine Exkursion nach Burgebrach. Dort wurden kürzlich neue Räume für die Mittelschule geschaffen.

Der Bürgermeister von Burgebrach, Herr Maciejoncyk, und der Schulleiter, Herr Poppendorfer, nahmen sich die Zeit, uns durch die Räumlichkeiten zu führen und unsere Fragen zu beantworten. Im Fokus standen dabei:

  • Das pädagogische Konzept der Schule,
  • Die Organisation des Unterrichts und der Mittagsverpflegung für ca. 300 Schüler in der neuen Mensa,
  • Das Küchenkonzept,
  • Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht,
  • Die Akustik in den Klassenräumen,
  • Das energetische Konzept des Gebäudes, inklusive mechanischer Lüftung, Wärmepumpen und einer PV-Anlage.

Interessanterweise wurde das Energiekonzept für den gesamten Schulcampus in Burgebrach ebenfalls von unserem Büro entwickelt. Dadurch konnten wir viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die auch für Arnstein relevant sein könnten.

Anschließend besuchten wir die Gesamtschule in Hollfeld. Mit ihrem in Bayern nicht alltäglichen Konzept ist diese Schule auch nach ihrer Eröffnung vor 50 Jahren noch sehr modern und ist in der Umgebung sehr beliebt.

Fazit

Wir danken den Gemeinden Arnstein und Burgebrach sowie die Schulleiterinnen in Hollfeld und allen Teilnehmern der Exkursion für ihre Zeit und ihre Offenheit, Erfahrungen und Konzepte miteinander zu teilen. Es hat sich erneut gezeigt, wie wichtig es ist, bereits realisierte Schulbauprojekte zu besichtigen. Viele Ideen, die zunächst abstrakt oder schwer vorstellbar erscheinen, existieren bereits und haben sich in der Praxis bewährt.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam eine zukunftsfähige, finanzierbare und nachhaltige Lösung für den Schulcampus in Arnstein zu entwickeln!

Einweihung Mittelschule Burgebrach am 28. September 2024

Einweihung Mittelschule Burgebrach

Mit Beginn des neuen Schuljahres hat der Unterricht im neu errichteten Schulhaus der Grund- und Mittelschule Burgebrach gestartet. Der Neubau wurde rechtzeitig fertiggestellt und bietet zehn Klassenzimmer samt Nebenräumen, Räume für die Offene Ganztagsschule (OGS) sowie eine großzügige Mensa. Die Mensa ist so gestaltet, dass sie den persönlichen Kontakt zwischen den Schülern fördert. Alle Räume verfügen über viel natürliches Licht, was besonders wichtig für eine Ganztagsschule ist, in der die Schüler viele Stunden verbringen.

Die feierliche Einweihung des neuen Schulgebäudes fand am Samstag, den 28. September 2024, im Rahmen eines großen Schulfestes statt. Bürgermeister J. Maciejonczyk führte durch die Veranstaltung und stellte den Neubau vor. Zu den Gästen gehörten unter anderem Vertreter der Regierung von Unterfranken, der Landrat sowie Vertreter des Schulamts. Im Anschluss an die Präsentation nahmen Architekt Helge Bey, der Bürgermeister und der Landtagsabgeordnete Kalb an einer Podiumsdiskussion teil, in der Bildung der Schüler hervorgehoben wurde.

Den ganzen Tag über hatten die Besucher die Gelegenheit, das moderne Schulgebäude zu besichtigen. Schulleiter Herr Poppendörfer beeindruckte dabei mit den neuen pädagogischen Konzepten, die im neuen Schulhaus ideal umgesetzt werden können. Wir gratulieren die Stadt Burgebrach und die gesamte Schulfamilie für ihr Engagement und freuen uns, dass unsere Architektur ein Teil der zukünftigen Bildung dieser Schüler sein darf.

Burgebrach feiert seine moderne Schule (fraenkischertag.de)

Erweiterung des Schulzentrums in Burgebrach | Steigerwald News (steigerwald-news.de)

Generalsanierung des Beruflichen Schulzentrums Wertheim: Mittendrin im Mammutprojekt

Berufsschulzentrum Wertheim

Das Berufliche Schulzentrum (BSZ) in Wertheim wird nach jahrzehntelanger Nutzung umfassend saniert. Mit einem Investitionsvolumen von 46,5 Millionen Euro ist es das größte Bauprojekt im Main-Tauber-Kreis. Der Landrat Christoph Schauder, Kreisräte sowie Mitarbeiter des Landratsamtes trafen sich vor Ort, um den Baufortschritt zu begutachten.

Auch Helge Bey, Geschäftsführer des verantwortlichen Architekturbüros Haase und Bey aus Karlstadt, und zehn seiner Mitarbeiter nahmen an der Besichtigung teil. Sie gehören zu den insgesamt elf Planungsbüros, die an der Umsetzung dieses Großprojekts beteiligt sind. Bey unterstrich die Bedeutung des Vorhabens für die regionale Bildungslandschaft und die damit verbundene Herausforderung.

Die Landkreisverwaltung bezeichnet die Sanierung in ihrer Pressemitteilung als „Leuchtturmprojekt“, das die Bildungsinfrastruktur in der Region maßgeblich stärken wird. Durch die Modernisierung sollen nicht nur die Lernbedingungen für die Schüler verbessert, sondern auch das Gebäude energieeffizienter und zukunftsfähig gestaltet werden.

Bestenheider Berufsschulsanierung: Mittendrin im Mammutprojekt mit 46,5 Millionen Euro Kosten (main-echo.de)

Mittendrin im Mammutprojekt (Wertheimer Zeitung / bsz-wertheim.de)

Generalsanierung Berufliches Schulzentrum Wertheim: Leuchtturmprojekt für die regionale Bildungslandschaft (main-tauber-kreis.de)

Einweihung Grundschule Aschfeld am 12. Juli 2024

Einweihung Grundschule Aschfeld am 12. Juli 2024

Die Gemeinde Eußenheim hat ihr bisher größtes Projekt abgeschlossen: den Neubau der „Grundschule Kirchenburg“ im Ortsteil Aschfeld. Sieben Jahre nach der Schließung des alten Schulhauses wurde die neue Schule mit einem Fest an 111 Schüler übergeben. Bürgermeister Achim Höfling betonte, das Gebäude sei ein „Haus für alle Eußenheimer“ und lobte die moderne Architektur und Ausstattung. Ursprünglich auf 7,5 Millionen Euro geschätzt, stiegen die Kosten durch Inflation auf 8 Millionen Euro, wovon 4,7 Millionen Euro staatlich gefördert wurden. Kultusministerin Anna Stolz gratulierte und betonte die Bedeutung innovativer Lernlandschaften.

Büroinhaber Helge Bey stellte die Herausforderungen des Hanggrundstücks und die Verbindung historischer Gebäude dar. Mit großen Fenstern, Farben und flexiblen Räumen bietet die Schule moderne Lernbedingungen. Die feierliche Schlüsselübergabe und die Segnung des Gebäudes durch Geistliche rundeten die Einweihung ab.

Neue Schule Aschfeld eingeweiht: Teuerstes jemals von der Gemeinde gestemmtes Projekt (mainpost.de)

Rundgang vor der offiziellen Eröffnung: Diese modernen Lernkonzepte stecken in der neuen Grundschule in Eußenheim (mainpost.de)