Das Gymnasium in Sonthofen, einer Stadt mit etwa 21.000 Einwohnern, wurde von 1972 bis 1974 im Stil der 70er Jahre nach dem „Kasseler Modell“ erbaut. Der Schulbau zeichnet sich durch Stahlbeton-Fertigteilbauweise mit Sandwich-Elementen und mobile Trennwände aus. Allerdings wies das Gebäude zahlreiche bauzeitliche Schadstoffe und konstruktive Mängel auf, insbesondere gesundheitsschädliche KMF-Fasern und schlechte Raumluft, was über die Jahre zu vielen Beschwerden führte.
Nach mehreren Einzeluntersuchungen ohne umfassende Lösung entschied sich die Stadt Sonthofen 2008 für eine Generalsanierung des Gymnasiums, wobei der Passivhaus-Standard und Niedrigstenergiebauweise zum Einsatz kamen. Die Sanierung wurde auch als Modellprojekt der Deutschen Energie-Agentur (dena) im Bereich „Niedrigenergiehaus im Bestand“ aufgenommen. Ziel war es, die Energieeffizienz zu maximieren und gleichzeitig die strukturellen Mängel zu beheben.
Die Modernisierung umfasste nicht nur technische Verbesserungen, sondern auch eine optische Neugestaltung. Die neue Holzfassade mit roten Fenstern und die farbenfrohe Innenraumgestaltung gaben dem Gebäude ein zeitgemäßes und einladendes Erscheinungsbild. Das Ergebnis der umfassenden Sanierung ist ein modernes Schulgebäude, das sowohl in seiner Energieeffizienz als auch in seiner Optik auf einen neuen Lebenszyklus vorbereitet ist, der für die nächsten 30 Jahre ausgelegt ist. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur das Raumklima erheblich, sondern schaffen auch ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Lernumfeld.