Die Machbarkeitsstudie „Beispielhafte Konzeptentwicklung zur nachhaltigen Erneuerung und Bewirtschaftung der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen“ hatte die Aufgabe den seit dem 17. Jahrhundert entstandenen komplexen Baubestand der Abtei zu untersuchen, zukunftsfähige Konzepte zur energetischen Optimierung, zum Gebäudeunterhalt und zu Einnahmemöglichkeiten zu entwickeln und diese zu priorisieren. Einbezogen waren die Gebäude der Abtei mit Klosterkirche, das Gästehaus St. Joseph, die ehem. Klosterschmiede, die ehem. Klosterbrauerei und der Klostergarten mit Werkstatt- und Garagengebäude, Alter- und Neuer Turnhalle, Gartenschulhaus, Heizhaus, Gewächshaus und Umweltstation.
Klausurgarten/ öffentlicher Garten“ hatte die Aufgabe, auf der Basis der Analyse des historischen und aktuellen Bestandes, des vorhandenen Bedarfs und der gewünschten zusätzlichen Nutzungen die Möglichkeiten zur Entwicklung des großen Areals zu ermitteln, zu bewerten und auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.
Die Baugeschichte der verschiedenen Gartenanlagen und der darin enthaltenen Bauten, der aktuelle bauliche Zustand, die vorhandenen Nutzungen und der Bedarf der unterschiedlichen Nutzer- und Zielgruppen wurden untersucht und geklärt. Die geometrischen Grundstrukturen und Blickachsen des barocken großen Klostergartens wurden ermittelt und analysiert. Daraus wurde u. a. ein Konzept für ein neues „Haus der Stille“ entwickelt, das zusammen mit der instandgesetzten ehem. Gartenschule den rekonstruierten Grundriss und die Kubatur der verschwundenen barocken Orangerie aufnimmt und zudem Bestandteil eines regenerativen Energiekonzeptes ist.
Das Ergebnis war eine umfassende und ganzheitliche Neukonzeption, die sowohl den baulichen und gestalterischen Rahmen der denkmalgeschützten historischen Anlage, als auch die Belange des Naturschutzes, die Agenda der Umweltstation, die Produktion von Lebensmitteln und Kräuter sowie das Ruhe- und Rückzugsbedürfnis des Zisterzienserinnen-Konvents in Einklang bringt.
Die Gebäude und der Garten wurden mit ihrem Bestand, ihrer Entstehungsgeschichte, ihrer Nutzungen und ihrer Baumängel aufgenommen, erfasst und energetisch untersucht. Betrachtet wurden dabei Heizwärmeverbrauch, TWW-Bereitung, Stromverbrauch und Lüftungstechnik. Zudem wurden die Akustik und die Beleuchtung im Bereich der Mädchen-Realschule untersucht. Auf der Grundlage der analysierten Untersuchungsergebnisse wurden konkrete Vorschläge zur energetischen Optimierung der Gesamtanlage, zur Verbesserung des Raumklimas und der Akustik in den Klassenräumen und zur Behebung baulicher Mängel ausgearbeitet und ein zukünftiges Nutzungskonzept für den Klostergarten umrissen. Die Studie wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert.
In der Machbarkeitsstudie Klosterbibliothek Waldsassen wurden zunächst Baugeschichte, Architektur und Werdegang der barocken Stiftsbibliothek, ihrer Ausstattung und ihres Bücherbestandes ermittelt und der Bestand in konstruktiver, statischer und bauphysikalischer Hinsicht untersucht, um geeignete bauliche und konservatorische Maßnahmen zum längerfristigen Erhalt entwickeln zu können. Berücksichtigt wurden zudem die besonderen raumklimatischen Anforderungen, der Brandschutz und die Beleuchtung.
Zusätzlich zu den erforderlichen baulichen Maßnahmen wurde ein Nutzungs-, Erschließungs- und Besucherleitkonzept entwickelt. Ziel war dabei nicht nur der museale Erhalt der historischen Bibliothek, sondern auch ihre Revitalisierung als lebendige Bibliothek in einem lebendigen und aktiven Kloster unter Einbeziehung der angrenzenden Nebenräume und mit Einbettung in ein Gesamtkonzept zur Präsentation des Klosters.
In der Planungsvorphase zur Umsetzung wurde das Konzept nochmals an veränderte Rahmenbedingungen angepasst und optimiert, als integraler Planungsvorgang unter Einbeziehung verschiedener Restauratoren, Spezialisten und Statiker vertieft und mit Plänen und Kostenberechnung für die Förderantragsstellung vorbereitet.