Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Energiesprong on Tour fand am 10. April in Würzburg ein Fachvortrag zum Thema „serielles Bauen im Bestand“ statt. Im Fokus des Vortrages von unserem Geschäftsführer Helge Bey stand die umfassende Generalsanierung des Beruflichen Schulzentrums in Wertheim.
Ein Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie energetische Sanierung und moderner Schulbau Hand in Hand gehen können.
„Mit dem seriellen Bauen und einer klaren Projektstruktur schaffen wir es, ein Schulgebäude aus den 70er-Jahren zukunftsfähig, energieeffizient und nachhaltig zu gestalten – und das bei laufendem Betrieb.“
(Zitat aus dem Vortrag)
Das 1978 errichtete Schulzentrum mit Erweiterungsbau aus dem Jahr 1994 wird seit 2022 im laufenden Betrieb bei laufendem Schulbetrieb in drei Teilprojekten grundlegend erneuert:
- Teilprojekt 1: Neubau einer modernen Werkstatt
- Teilprojekt 2: Generalsanierung des Fachraumzentrums
- Teilprojekt 3: Generalsanierung des Hauptgebäudes
Effizient und nachhaltig: Serielle Fassadensanierung
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der seriellen Sanierung der Gebäudehülle des Hauptgebäudes. In enger Zusammenarbeit mit Die Holzbauingenieure GmbH aus Titisee-Neustadt und Züblin Timber wurden rund 1.300 m² Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise vorgefertigt – inklusive Fenster, Wärmedämmung und Witterungsschutz. Die Elemente wurden in der Werkstatt vormontiert und innerhalb von nur sechs Wochen vor Ort montiert. Zuvor musste das Gebäude bis auf den Rohbau zurückgebaut und umfassend schadstoffsaniert werden.
Weitere energetische Maßnahmen:
- Einsatz von Wärmepumpen
- Kontrollierte Be- und Entlüftung
- Dämmung der Flachdächer
- Vorbereitung der Dachflächen für PV-Anlagen
- Erneuerung von Wasser- und Elektroleitungen
- Barrierefreier Ausbau
Zahlen & Fakten:
- Adresse: Reichenberger Straße 8, 97877 Wertheim
- BGF: 9.750 m² | Vollgeschosse: 3
- Energiestandard: KfW 70
- Sanierungszeitraum: 2022 bis Ende 2025
- Gesamtkosten: 46,5 Mio. €
- Fördermittel:
- Schulbauförderung Baden-Württemberg: 12,4 Mio. €
- KfW und BAFA: ca. 7 Mio. €
Komplexität trifft Koordination
Bei einem Projekt dieser Größenordnung ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten entscheidend: Insgesamt 11 Planungsbüros und 30 Firmen sind an der Umsetzung beteiligt. Trotz der hohen Komplexität und wetterbedingten Herausforderungen läuft die Koordination reibungslos – ein Beweis dafür, dass nachhaltiges Bauen im Bestand machbar und zukunftsfähig ist.
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