Ziel der energetischen Maßnahme war den Betrieb langfristig wirtschaftlich sicherzustellen und höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gerecht zu werden. Weder das Gesamtbild der Burg, noch die historischen Einzelbauteile und Details durften beeinträchtigt werden.
Heizwärme und Trinkwarmwasser-Bereitung sollten komplett durch regenerative Energien erfolgen. Die veraltete Ölheizung wurde abgebrochen und durch ein System aus Solarthermie, Luft-Wasser-Wärmepumpen zur Quelltemperaturanhebung, Hochtemperatur-Wärmepumpe und Holzpelletkessel mit Kaltspeichern, zentralem Pufferspeicher und Frischwasserstationen ersetzt. Hierzu musste eine neue Heizzentrale außerhalb gebaut und der alte Heizraum zum Speicher- und Verteilerraum umgerüstet werden.
Wärmeerzeugungsanlagen
Die beiden Pelletkessel, mit je 105 kW Heizleistung, können den Wärmebedarf der denkmalgeschützten Burg zu 100% decken.
Für den Übergangsbetrieb wurde eine CO2-Hochtemperaturwärmepumpe mit einer Nennleistung von 59 kW installiert, die quellenseitig durch eine thermische Solaranlage mit ca. 120 m² Flachkollektoren (35° aufgeständert) und 3 Luft-Wasser-Wärmepumpen mit je 17,5 kW Nennleistung versorgt wird.
Die primärseitigen Wärmeerzeuger (Wärmepumpen und Solaranlagen) sind durch einen 2 m³-Kaltspeicher hydraulisch angebunden. Bei ausreichend hohen solaren Erträgen oder Außentemperaturen speist das Wärmepumpen-Solar-System direkt in den zentralen 10 m³-Pufferspeicher. Dieser ist in der alten Heizzentrale untergebracht und dient als zentrale Energiemanagementeinheit, in der die Wärme entsprechend des Temperaturniveaus geschichtet, gespeichert und wieder abgegeben wird. Die Solaranlage kann bei ausreichend hohen Temperaturen auch direkt in den Pufferspeicher speisen.
Die gesamte Wärmeerzeugungsanlage ist in der neuen Heizzentrale untergebracht, welche etwas unterhalb der Burg neu errichtet wurde. Das Pelletlager mit Schneckenaustragung befindet sich im selben Gebäude. Von hier wird über eine Nahwärmeleitung der zentrale Pufferspeicher und damit verbunden der Heizkreisverteiler im „alten“ Heizraum versorgt. Dieser wurde einschließlich aller Pumpen und Armaturen erneuert. An den neu errichteten Verteiler sind neue Heizkreise für die Lüftungsanlage der Küche sowie die bestehenden Heizkreise angeschlossen.
Zur Dokumentation und zur Verfolgung der Wärmeerzeuger sind in der Heizzentrale pro Wärmeerzeugungseinheit Wärmemengenzähler installiert.
Trinkwarmwasserversorgung
Mit zwei kaskadierten Frischwasserstationen werden die Zapfstellen an den 10 m³ Pufferspeicher angebunden. Die bereits bestehende Frischwasserstation des Saalgebäudes wurde durch einen Pufferspeicher ergänzt.
Lüftungskonzept
In den neu errichteten Nasszellen wurden feuchtegesteuerte Lüftungsanlagen mit über 80% Wärmerückgewinnungsgrad eingebaut. Die neue Lüftungsanlage der Küche gewinnt die Wärme aus Platzgründen durch ein Kreislaufverbundsystem zurück. Dieses verbindet die Register in Zu- und Abluftkanal.
PV-Anlage
Um die Wirtschaftlichkeit der regenerativen Wärmeerzeugungsanlage zu erhöhen wird der Strom für die Wärmepumpen und andere elektrische Verbraucher zum Teil durch eine PV-Anlage auf dem Dach des Sanitärgebäudes des Zeltplatzes gedeckt.
Regelung der Anlage
Durch eine zentrale Gebäudeleittechnik werden alle Wärmeerzeugungs- und Verteilungsvorgänge vollautomatisch gesteuert bzw. geregelt.
Anzeigeeinrichtung
Eine zentral eingerichtete Anzeigetafel bildet die regenerativen Energieerträge permanent ab. Diese dient zur Weiterbildung der Besucher der Burg.