Der 2000 errichtete Kindergarten am ehemaligen Stadtgraben von Marktbreit wurde erweitert, um dem gestiegenen Bedarf an zwei Krippengruppen und einer zusätzlichen Kindergartengruppe gerecht zu werden. Eine bauliche Erweiterung war notwendig, da ein Neubau aufgrund der Bauvorschriften und der verfügbaren Fläche nicht realisierbar war. Hierfür wurde das benachbarte historische Kaufmannshaus aus dem 19. Jahrhundert instandgesetzt, umgebaut und mit dem Bestandskindergarten durch einen einstöckigen Verbindungsbau verbunden. Der Verbindungsbau erhielt ein flaches Gründach und beherbergt den neuen Haupteingang sowie eine zusätzliche Garderobe.
Das Kaufmannshaus, zuvor mit Mietwohnungen belegt, wies überalterte Haustechnik und eine mangelhafte Baukonstruktion auf. Es wurde in drei Vollgeschossen umgestaltet, um zwei Krippengruppen, eine Kindergartengruppe und eine Hortgruppe unterzubringen. Eine barrierefreie Erschließung wurde durch den Einbau eines Aufzugs und eines neuen Treppenhauses sichergestellt, wobei ein zweiter Rettungsweg als Stahltreppe zur Dachterrasse führt. Die Herausforderungen des schlechten Baugrunds erforderten aufwändige Nachgründungen und umfassende Ertüchtigungen des Tragwerks.
Es wurde besonderen Wert auf vielfältige Raumerlebnisse, viel Bewegungsraum und nachhaltige Materialien. Der Außenbereich wurde durch eine Treppenanlage an das Gebäude angeschlossen und ist barrierefrei zugänglich, mit einem speziellen Bereich für Krippenkinder. Die Heizwärmeversorgung erfolgt überwiegend über eine Grundwasser-Wärmepumpe, und der Außenbereich wurde durch die Wiederherstellung der historischen Gartenmauer aufgewertet.