Das 1570 nach Zerstörungen im Bauernkrieg wiederhergestellte Schloss ist eine Dreiflügelanlage auf trapezförmigem Grundriss am südlichen Rand der Niederung des Waizenbaches. Der Südostflügel folgt dem Verlauf des ansteigenden Hangs und ist im Sinne eines festen Schlosses an den Ecken mit kräftigen Rundtürmen mit Scharten verstärkt. Die oberen Turmgeschosse wurden Ende 17. Jh., wohl durch A. Petrini, auf oktogonalem Grundriss mit gewaltigen mehrstöckigen Zwiebelhauben erneuert. Die auf der Süd-, Ost- und Nordseite erhaltenen Gräben sind trocken. Der Zugang zum Schlosshof erfolgt über eine Brücke und den Tordurchgang im Ostflügel. Ein Treppenturm mit Zwiebelhaube im Schlosshof erschließt das Obergeschoss des Nordostflügels. Die Südwestseite des Hofes ist nur durch eine hohe Mauer vom Schlossgarten getrennt.
Der Baubestand wurde seit dem 16. Jh. kaum verändert. Lediglich im Innern wurden die Räume z. T. an die Nutzung durch das Adelige Damenstift angepasst, das 1733 im Schloss eingerichtet wurde. Seit 1883 stand das Stift unter staatlicher Aufsicht.
Unser Büro wurde in den letzten Jahren immer wieder für verschiedene Maßnahmen hinzugezogen. So erfolgte in den Jahren 2000 bis 2002 die Instandsetzung bzw. Wiederherstellung der maroden Gebäude im Nordosten und Nordwesten. Im Nordwestflügel wurden die Fachwerkwände des Obergeschosses ausgebaut, zwischengelagert und nach der notwendigen Erneuerung der Zwischendecke wieder eingebaut. Die Außenwände wurden statisch gesichert. Ein neues Treppenhaus wurde eingebaut und dabei der Platz für den späteren Einbau eines Aufzugs zur barrierefreien Erschließung des Obergeschosses vorgesehen. Im Nordostflügel wurden die Gewölbedecken stabilisiert und die Außenwände ebenfalls statisch gesichert. Beide Flügel erhielten neue Dachstühle in Anlehnung an das Dach des Südflügels. Es wurden neue denkmalgerechte Fenster und Türen eingebaut und eine Heizungsanlage installiert. Im Innern entstanden bis 2003 vier Wohnungen in Anpassung an das historische Erschließungssystem und ein Saal.
Die Innenrenovierung des Südostflügels erfolgte 2009/10 in Eigenregie. 2012/13 wurde der Südostflügel im Äußeren instandgesetzt. Es wurden Abdichtungs-, Entwässerungs- und Pflasterarbeiten durchgeführt. Die Natursteingebände wurden restauriert und die Außenwände mit Verputz- und Farbe versehen. Eine Wiederherstellung der barocken Turmhauben konnte aus Kostengründen bislang nicht umgesetzt werden.
2015/16 erfolgte die Instandsetzung des ehem. Pfarrhauses. Es handelt sich um ein zweigeschossiges barockes Fachwerkhaus mit Satteldach und Gewölbekeller.
2016 wurden nach dem Auszug des landwirtschaftlichen Pächters im barocken Gutshaus bei weitestgehendem Erhalt der historischen Bausubstanz und mit besonderem Augenmerk auf eine wirtschaftliche und dennoch denkmalgerechte Modernisierung zwei Wohnungen eingeplant. Die Instandsetzung der Fassaden und die Herstellung der Wohnung in der westlichen Haushälfte (Instandsetzung, Modernisierung und Umbau, inkl. Erneuerung der Heizungsanlage) erfolgte 2018/19.
2021 wurde im 2001/02 errichteten Treppenhaus des Nordwestflügels auf der seinerzeit vorbereiteten Fläche ein rollstuhlgerechter Aufzug mit selbsttragendem Stahl/Glas-Schachtkonstruktion eingebaut.