Burg Rieneck

Luftbildaufnahme Burg Rieneck

Die seit dem 12. Jahrhundert mehrfach um- und ausgebaute Burganlage über der Altstadt von Rieneck wird seit 1959 als Herberge von den Christlichen Pfadfindern betrieben. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurden die baukonstruktiven, bauphysikalischen und funktionalen Mängel behoben. Ziel war es, die Burg unter den besonderen Bedingungen ihrer denkmalgeschützten Substanz baulich, sicherheitstechnisch und energetisch so zu renovieren, dass der langfristige Betrieb wirtschaftlich gesichert und höchsten Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gerecht wird, ohne das Gesamtbild und die historischen Details der Burg zu beeinträchtigen.

Heizwärme und die Bereitung von Trinkwarmwasser sollten vollständig durch regenerative Energien erfolgen. Dazu wurde eine neue Heizzentrale außerhalb der Burg errichtet, während der alte Heizraum in einen Speicher- und Verteilerraum umgewandelt wurde. Zudem wurde eine offene Lagerhalle für Geräte und Maschinen benötigt. Beide Neubauten wurden so gestaltet, dass sie das Erscheinungsbild der Burg nicht stören.

Für die Beherbergungsstätte wurde ein umfassendes Brandschutzkonzept erstellt, das die gesamte Anlage auf moderne Standards brachte. Die Gastronomieküche wurde vollständig erneuert und vergrößert, während die thermische Hülle durch gezielte Maßnahmen optimiert wurde. Auch die Herbergszimmer wurden modernisiert, und der Speisesaal erhielt einen rollstuhlgerechten Zugang. Die umfangreichen Umbaumaßnahmen konnten nahezu vollständig im laufenden Betrieb der Herberge realisiert werden.

Schloss Waizenbach

Schloss Waizenbach

Das Schloss, ursprünglich 1570 nach Zerstörungen im Bauernkrieg wiederhergestellt, ist eine imposante Dreiflügelanlage mit trapezförmigem Grundriss, die am südlichen Rand der Niederung des Waizenbaches liegt. Der Südostflügel, der an den ansteigenden Hang angepasst ist, verfügt an den Ecken über kräftige Rundtürme. Diese wurden im 17. Jahrhundert mit oktogonalem Grundriss und mehrstöckigen Zwiebelhauben neu gestaltet. Die erhaltenen, trockenen Gräben und der Zugang zum Schlosshof über eine Brücke und den Tordurchgang im Ostflügel verleihen dem Schloss seine historische Ausstrahlung.

Die inneren Räume wurden seit der Einrichtung des Adligen Damenstifts 1733 kaum verändert, und das Schloss stand seit 1883 unter staatlicher Aufsicht. Nach einem verheerenden Fliegerangriff 1945 brannte das Schloss weitgehend aus, und nur der Südostflügel wurde wiederhergestellt und als Forsthaus genutzt.

Von 2000 bis 2002 erfolgte die umfassende Instandsetzung der maroden Gebäude im Nordosten und Nordwesten. In dieser Phase wurden Fachwerkwände ausgebaut, statisch gesichert und neue denkmalgerechte Fenster und Türen installiert. Im Jahr 2009/10 wurde die Innenrenovierung des Südostflügels abgeschlossen.

2012/13 erhielt der Südostflügel eine Außensanierung, während 2015/16 das Pfarrhaus instandgesetzt wurde.

Die Sanierungsmaßnahmen wurden durch die Bayerische Landesstiftung (BLfD) besonders gefördert. Im Jahr 2021 erhielt unser Büro den Auftrag, das Schloss mit einem neuen Aufzug auszustatten, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Diese Maßnahme trägt dazu bei, die Zugänglichkeit für alle Besucher zu gewährleisten und das historische Gebäude für zukünftige Generationen nutzbar zu machen. Die Kombination aus behutsamer Sanierung und modernen Ergänzungen zeigt das Bestreben, die Geschichte des Schlosses zu bewahren und gleichzeitig den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.