Energiekonzept Nägelseezentrum Lohr am Main

Luftaufnahme Nägelseezentrum Lohr am Main

Im Rahmen der energetischen Generalsanierung wurde das Ziel verfolgt, das Schul- und Sportzentrum in eine Plusenergieschule umzuwandeln, um CO₂-Emissionen zu senken und die Energiekosten drastisch zu reduzieren. Das Konzept basiert auf einer Minimierung des Energiebedarfs durch hohen Wärmeschutz der Gebäudehülle und die Nutzung regenerativer Energiequellen, insbesondere Solarthermie und Photovoltaik.

Eine komplexe Anlagentechnik, gesteuert von einer zentralen Gebäudeleittechnik, sorgt für effiziente Nutzung der verschiedenen Energiequellen. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch ein Zusammenspiel mehrerer Systeme. Auf den Dächern der Turn- und Schwimmhalle befinden sich Schwimmbadabsorber, die solare Energie gewinnen. Diese Wärme wird im Eisspeicher gespeichert, der wiederum mit Sole-Wasser-Wärmepumpen arbeitet, um die gewünschte Temperatur zu erreichen.

Die Wärme wird in einem 100 m³ großen Pufferspeicher gespeichert, um eine Tag-Nacht-Verschiebung und Lastspitzen zu vermeiden. Der Eisspeicher ermöglicht zudem eine saisonale Lastverschiebung: Im Winter gespeicherte Kälte kann im Sommer zur Kühlung des Gebäudes verwendet werden. Der Eisspeicher erhöht die Speicherkapazität erheblich, da bei der Umwandlung von Wasser zu Eis bis zu 80-mal mehr Wärme gespeichert wird.

Eine großflächige Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulgebäudes versorgt die Wärmepumpen mit Strom, um die Betriebskosten niedrig zu halten. Die erzeugte Energie wird primär im Gebäude selbst genutzt. Zudem wird nicht nur die Raumheizung, sondern auch das Beckenwasser des Schwimmbads und das Duschwasser beheizt. Alle Lüftungssysteme sind mit effizienten Wärmerückgewinnungssystemen ausgestattet, um den Energiebedarf weiter zu minimieren.

Energiekonzept Burg Rieneck

Energiekonzept Burg Rieneck

Ziel der energetischen Sanierung der Burg war es, den Betrieb langfristig wirtschaftlich abzusichern und hohe Standards in Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit zu erfüllen, ohne das historische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen. Die gesamte Wärmeversorgung und Warmwasserbereitung sollten auf regenerative Energien umgestellt werden.

Die veraltete Ölheizung wurde durch ein modernes System ersetzt, bestehend aus Solarthermie, Luft-Wasser-Wärmepumpen, einer Hochtemperatur-Wärmepumpe und einem Holzpellet Kessel. Ein zentraler Pufferspeicher und Frischwasserstationen ergänzen das System. Eine neue Heizzentrale wurde außerhalb der Burg errichtet, während der alte Heizraum zu einem Speicher- und Verteilerraum umgebaut wurde. Auch eine offene Lagerhalle für Geräte und Maschinen wurde so angelegt, dass das Erscheinungsbild der Burg nicht beeinträchtigt wird. Auf den Dächern der Lagerhalle, der Heizzentrale und eines Sanitärgebäudes auf dem angrenzenden Zeltplatz wurden Solarthermie- und Photovoltaikanlagen installiert.

Zwei Pelletkessel mit je 105 kW decken den Wärmebedarf der Burg vollständig. Eine Hochtemperaturwärmepumpe und Luft-Wasser-Wärmepumpen unterstützen die Wärmeversorgung im Übergangsbetrieb, gespeist durch eine Solarthermieanlage. Ein 2 m³ großer Kaltspeicher dient als zentrales Element des Energiemanagements.

Im Rahmen der Lüftungskonzeptes wurden feuchtegesteuerte Lüftungsanlagen mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über 80 % in den Nasszellen installiert. Die Küche nutzt ein Kreislaufsystem zur Rückgewinnung von Wärme. Eine Photovoltaikanlage liefert den Strom für die Wärmepumpen und andere elektrische Verbraucher. Die gesamte Anlage wird durch eine zentrale Gebäudeleittechnik gesteuert, und eine Anzeigetafel zeigt die Energieerträge für die Besucher an.

Energiekonzept Schulzentrum Burgebrach

Energiekonzept Schulzentrum Burgebrach

Die Schulanlage Burgebrach ist ein Paradebeispiel für Schulzentren, die einer umfassenden Sanierung bedürfen. Eine ganzheitliche Betrachtung der beiden Schularten sowie des Hallenbads wurde durchgeführt, um eine Gesamtsanierung mit besonderem Fokus auf erneuerbare Energien zu realisieren. Im ersten Bauabschnitt wurde das sanierungsbedürftigste Gebäude, die Mittelschule, modernisiert, sodass sie nahezu den Passivhaus-Standard erreicht. Sie wird primär durch eine modulierende Wärmepumpe versorgt, die über Erdsonden betrieben wird.

Zugleich wurde die zentrale Heiztechnik für alle Gebäudeteile erneuert. Dies umfasste die Installation einer Solarthermieanlage, eines Blockheizkraftwerks und die Umstellung des Spitzenlastkessels auf Holzpellets. Das Energiekonzept nutzt weitgehend solare Wärme, entweder direkt oder über die Wärmepumpe. Die Modernisierung umfasste die Mittelschule und das Hallenbad und fand zwischen 2009 und 2014 im Rahmen der „Klimaschutzinitiative“ des Bundes und als Pilotprojekt der Deutschen Energieagentur (dena) statt. Zudem wurde ein Neubau für Ganztagsbetreuung und eine Mensa geschaffen.

Durch die Maßnahmen konnten die Energieverbrauchskosten deutlich gesenkt und der Komfort erhöht werden. Die Sanierung erfüllt bereits heute die CO2-Reduktionsziele der Bundesregierung, sodass keine Nachrüstungen in den nächsten 20 Jahren nötig sind. Das Projekt gilt als Vorreiter im energieeffizienten Bauen bei kommunalen Gebäuden und wurde 2009 mit dem Green-Building-Award in der Kategorie „Bestes übertragbares Konzept“ ausgezeichnet.

Energiekonzept Generalsanierung und Erweiterungsneubau Schulzentrum Burgebrach:

Machbarkeitsstudie Kloster Waldsassen

Kartenausschnitt Kloster Waldsassen

Die Machbarkeitsstudie „Beispielhafte Konzeptentwicklung zur nachhaltigen Erneuerung und Bewirtschaftung der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen“ hatte das Ziel, den umfangreichen Baubestand der Abtei, der seit dem 17. Jahrhundert besteht, zu untersuchen und zukunftsfähige Konzepte zur energetischen Optimierung sowie zur Gebäudeunterhaltung und Einnahmequellen zu entwickeln. Dazu gehörten die Klosterkirche, das Gästehaus St. Joseph, die ehemalige Klosterschmiede, Klosterbrauerei, der Klostergarten sowie mehrere Nebenanlagen. Der Heizwärmeverbrauch, die TWW-Bereitung und die Lüftungstechnik wurden analysiert, ebenso wie Akustik und Beleuchtung der Mädchen-Realschule. Auf Basis der Ergebnisse wurden Vorschläge zur energetischen Verbesserung, Raumklimatisierung und Akustikoptimierung erstellt.

Die Studie zum Klostergarten Waldsassen ermittelte Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Areals, indem historische und aktuelle Bestände sowie die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen analysiert wurden. Ein neues „Haus der Stille“ wurde konzipiert, um den barocken Charakter des Gartens zu bewahren und mit einem regenerativen Energiekonzept zu verbinden.

In der Studie zur Klosterbibliothek wurde die Baugeschichte und der Zustand der barocken Bibliothek erfasst, um bauliche und konservatorische Maßnahmen zu entwickeln, die auch raumklimatische Anforderungen, Brandschutz und Beleuchtung berücksichtigen. Ein Konzept zur Revitalisierung der Bibliothek als lebendiger Teil des Klosters wurde ebenfalls erarbeitet.

Darüber hinaus wurde ein Wasserweg mit 13 thematischen Stationen an der Wondreb konzipiert, der die kulturellen und natürlichen Aspekte der Region beleuchtet. Im Rahmen des „Jerusalemwegs“ wurde ein Pilgerweg von Waldsassen nach Passau entworfen. Der Abriss eines 1960er Werkstattgebäudes führte zur Schaffung eines neuen Gebäudes und eines Gästeparkplatzes, der mit einem Solar-Carport ausgestattet wurde, um die Eigenstromversorgung des Klosters zu fördern.